Sport und Transplantation – ein Erfahrungsbericht

Bewegung und Sport im richtigen Maße durchgeführt, ist gesund. Sport beugt der Entstehung vieler sog. Zivilisationserkrankungen vor, hilft aber auch bei bestehenden Erkrankungen. Sport ist mittlerweile auch wichtiger Teil der Vorbereitung auf eine Organtransplantation sowie Teil der Therapie nach erfolgreicher Organübertragung.

Ein Spenderorgan zu erhalten, bedeutet für viele Patienten den Start in ein neues Leben. Ein Spenderorgan zu erhalten, bedeutet aber auch, Verantwortung zu übernehmen für ein großes Geschenk, welches einem ein anderer Mensch gemacht hat. Um die Funktion des Spenderorgans lange zu erhalten, muss jeder Patient auch ganz aktiv seinen Beitrag leisten. Dazu gehört u.a. auch regelmäßige Bewegung und Sport. Das Schöne ist, dass über den Weg des Sports jeder relativ einfach aktiv und eigenverantwortlich einen Beitrag zur eigenen Gesundheit leisten kann, und zwar ganz unabhängig vom Alter oder der Erkrankung.

Optimalerweise sollte die regelmäßige sportliche Betätigung schon auf der Warteliste beginnen. Je besser vorbereitet man in die Transplantation geht, je fitter man ist, desto schneller kommt man hinterher wieder auf die Beine und desto besser sind die Voraussetzungen, dass das Spenderorgan von Beginn an und dann auch lange gut funktioniert. Eine gute Vorbereitung auf die Operation, auch im Sinne von Bewegung und Sport, sind also die Grundlage dafür, dass die Patienten lange von einem Spenderorgan profitieren können.

Wie man „Sport“ definiert, hängt dabei vom Alter des Patienten, dessen Gesamtzustand, Vorerkrankungen sowie individueller Fitness ab. Für einen jungen Patienten ohne größere Begleiterkrankungen bedeutet Sport vielleicht Fahrradtouren zu unternehmen, Wanderungen oder auch Vereinssport in einer Mannschaft zu machen. Für einen älteren Patienten kann Sport auch einfach ein täglicher Spaziergang um den Häuserblock oder eine halbe Stunde Gymnastik zuhause sein. Wichtig zu wissen ist, dass jede zusätzliche Bewegung die Lebensqualität verbessert, sich positiv auf den Erhalt der Mobilität und Selbständigkeit auswirkt und sowohl dabei hilft die Zeit auf der Warteliste besser zu überstehen als auch dazu führt, dass man nach der Transplantation eine bessere Lebensqualität erreicht.

Wichtig ist, dass Anfangen immer lohnt! Auch wenn man vielleicht denkt, man sei mittlerweile zu alt oder zu krank. Auch die Ausrede, dass man schon sein Leben lang Sportmuffel gewesen sei und dass es deshalb auch jetzt keinen Sinn mehr mache, anzufangen, gilt nicht.

Schon 30 Minuten Bewegung am Tag führen zu einer Kräftigung der Muskulatur, einer Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems und wirken sich positiv auf Blutzuckerspiegel und Blutdruck aus. Die Durchblutung des gesamten Körpers und damit auch der inneren Organe wird gefördert, die Lunge wird gut belüftet, der Stoffwechsel wird angeregt. Eine gesunde Ausdauer und Kraft bereitet den Körper optimal auf eine anstehende Transplantation vor und erhält nach der Transplantation das Spenderorgan lange gesund. Weitere positive Effekte des Sports sind, dass Nebenwirkungen von Medikamenten reduziert werden. Die Lebensqualität wird dadurch zusätzlich gesteigert.

Selbstverständlich sollte bei der Auswahl der Sportarten auf verschiedene Dinge geachtet werden. Die Niere wird in der Regel in den Bauch oder die Leiste transplantiert und ist dort empfindlicher für Stöße als an ihrem normalen Ort im Körper. Kontaktsportarten sollten deshalb nur mit Vorsicht betrieben werden. Am besten geeignet sind leichtere Ausdauersportarten oder Bewegungsspiele, die Koordination, Kraft und Ausdauer fördern. Probieren Sie aus, was Ihnen Spaß macht.

Nähere Informationen zu Sportveranstaltungen für Transplantierte und zum Thema Transplantation und Sport allgemein finden Sie unter

www.transdiaev.de